Mike Bacher

Die Landschaft in der Obwaldner Tourismusentwicklung bis 1914

Bis ins 19. Jahrhundert hinein war die Obwaldner Wirtschaftsstruktur vorwiegend durch die Alp- und Landwirtschaft geprägt.

Zwar existierten innerhalb des Kantons zahlreiche Gewerbezweige (Handwerker, Müller, etc.), doch erreichten diese kaum eine überregionale Bedeutung. Landschaftsverändernd wurde allerdings das Eisenbergwerk auf Melchsee-Frutt mit den dazugehörigen Anlagen im Melchtal, welche die einst starke bewaldete Hochebene («Tannalp») innert weniger Jahrzehnte komplett veränderte, indem der komplette Baumbestand zur Eisengewinnung abgeholt wurde. Ähnliches geschah später in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts durch die Abholzung ganzer Waldbestände (speziell in Alpnach). In beiden Fällen wurde das Gesicht der Landschaft markant verändert.

Im Bereich des Reiseverkehrs spielte sowohl die Brünigroute für Säumer, als auch Sachseln als Wallfahrtsort eine gewisse Rolle. Das Sarneraatal hatte allerdings nur als Durchgangsstation für die entsprechenden Säumer und Händler eine Bedeutung, besass aber als Landschaft (noch) keinen Eigenwert. Entsprechend finden sich neben lokalen Wirtshäusern entlang des Brünigweges nur vereinzelt Gasthäuser, die für Wanderer ausgerichtet waren. Selbst in Sachseln war die Beherbergungsinfrastruktur verhältnismässig spärlich. Die Wallfahrt zum (1649 seliggesprochenen) Bruder Niklaus von Flüe spielte sich während der Frühen Neuzeit vorwiegend in einem lokalen und regionalen Rahmen ab.